Snacks oder Zwischenmahlzeiten sind für unsere Kinder nicht nur wichtig, weil sie ihren Energiebedarf noch mit mehreren kleineren anstatt ausschließlich mit großen Mahlzeiten decken. Zwischenmahlzeiten leisten außerdem einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Nährstoffdichte im Speiseplan kleiner Kinder. Gerade wenn Kinder skeptisch sind gegenüber neuen Lebensmitteln, vor allem Gemüse- und Obstsorten, ist ein häufiges Angebot nährstoffreicher, natürlicher Lebensmittel über den Tag verteilt wichtig. Denn auch wenn nicht immer zugegriffen wird: je öfter wir Gesundes anbieten, desto wahrscheinlicher ist es, dass regelmäßig etwas davon gegessen wird. Mehr dazu im Artikel Mein Kind isst nicht! Der einzige Weg für einen entspannten Umgang mit der „heiklen Phase“

Warum dennoch häufig zu Fertigprodukten gegriffen wird (die oft stark gesüßt sind und eine Menge an Zusatzstoffen enthalten können) liegt daran, dass sie praktisch sind und es im Alltag oft schnell gehen muss.

Worauf du also bei gekauften Snackprodukten für Kinder achten kannst, wie eine gesunde Jause schnell selbst zusammengestellt ist und welche natürlichen Lebensmittel ideale Begleiter für unterwegs sind, habe ich hier zusammengefasst.

Worauf du bei gekauften Snacks achten kannst

Dass ich Süßigkeiten wie Milchschnitten, Schokoladenkekse oder Gummitierchen hier nicht weiter anführe, ist wahrscheinlich keine Überraschung. Aber auch im Regal mit den Baby- und Kinder-Snacks verstecken sich teils stark gezuckerte Kekse, Biskotten und Breie, die als gesunde Zwischenmahlzeit angepriesen werden.

Bei Snacks aus dem Supermarkt heißt es also: Augen offen halten und am besten einen Blick auf die Zutatenliste werfen. Und: „Bio“-Zutaten sind zwar gut, aber kein Hinweis auf den Zuckeranteil in einem Lebensmittel.

Von K wie Kekse bis V wie Vollkorn: Snack-Produkte auf Getreide-Basis

Zu den Snack-Produkten auf Getreide-Basis zählen unter anderem sämtliche Kekse, die in der Kinderabteilung zu finden sind. Ich führe sie als erstes an, weil hier in punkto Zuckergehalt besondere Vorsicht geboten ist. Tatsächlich gibt es Kekse und Biskotten von beliebten Babymarken, die für Babys ab 6 Monaten angepriesen werden und zu rund 25 Prozent aus Zucker bestehen. Verschleiert wird dies durch zahlreiche so genannte Health Claims auf der Verpackung, die beispielsweise den Eisen- oder Calcium-Gehalt des Produktes betonen.

Ein Blick auf die Zutatenliste verrät, ob das jeweilige Produkt gesüßt wurde. Ausgewiesen ist dies oft nicht als Zucker sondern beispielsweise als Saccharose (Haushaltszucker), Malzzucker oder Fruchtsaftkonzentrat.

Ganz vereinzelt gibt es auch Kinderkekse, die statt mit klassischem Zucker mit wenig Saftkonzentrat gesüßt sind und wo der Zuckergehalt bei unter 10 Gramm pro 100 Gramm liegt. Ohne Zuckerzusatz heißt hier zwar nicht ungesüßt. Doch schließlich ist auch die Menge entscheidend. Die Menge an zugesetztem Zucker wie auch die Menge an Keksen, die pro Zwischenmahlzeit, Tag oder Woche gegessen wird.

Orientierung gibt die Unterscheidung in gezuckerte Kekse und Ähnliches, in weitgehend natürliche und ungesüßte Fertig-Snacks und in natürliche Lebensmittel wie zum Beispiel frisches Obst.

Für den häufigen Verzehr sind ungesüßte Produkte zu empfehlen. Wobei die Auswahl an fertigen Produkten hier eher mager ausfällt. Hirsestangen sowie Reis- und Mais-Waffeln ohne „Geschmack“ sind Beispiele für ungesüßte Fertig-Snacks. Betreffend Arsen und Acrylamid sind jene Getreide- bzw. Reis-Produkte aus der Baby-Abteilung für gewöhnlich besonders strengen Kontrollen unterlegen und haben niedrigere Obergrenzen. Ein Verzehr im Rahmen einer abwechslungsreichen Ernährung ist also unbedenklich.

Frisches Brot oder Gebäck (Brötchen), vor allem in der Vollkorn-Variante, darf unterwegs natürlich auch den Hunger stillen. Ideen für ausgewogene Kombinationen findest du weiter unten im Beitrag.

 

Das 2-Minuten-Rezept für die Porridge-Cracker im Bild oberhalb findest du hier.

 

Quetschi oder Apfel? Das ist hier die Frage.

Bei Snackprodukten wie Fruchtriegeln und Obstmus, die eine große Menge verarbeitetes Obst enthalten, geht es um die Menge an Fruktose die wir in Summe zu uns nehmen. Der in Fruchtsäften, -mus und -riegeln enthaltene Fruchtzucker wird zwar insulinunabhängig verstoffwechselt, allerdings ist auch Fruktose in großen Mengen ungünstig für unsere Gesundheit und fördert mitunter auch die Entstehung von Karies.

Die WHO-Empfehlung für Erwachsene von maximal 5 bis 10 Teelöffeln (25 bis 50 Gramm) freiem Zucker pro Tag umfasst somit sämtliche Zuckerarten, auch die Fruktose. Folglich betrifft diese Obergrenze auch Honig, Sirupe, Fruchtsäfte und Fruchtsaftkonzentrat. Zucker, die natürlich in frischem Obst und Milchprodukten vorkommen, sind hier ausgenommen.

Zuckergehalt ausgewählter Snackprodukte:

1 Quetschi (à 100 g) … ca. 2 Teelöffel Zucker (oder mehr)
1 Fruchtriegel (à 23g) … ca. 1 Teelöffel Zucker (oder mehr)
1 Packung gefriergetrocknetes Obst (à 12g) … ca. 1 Teelöffel Zucker (oder mehr)

Die genannten Produkte dürfen natürlich hin und wieder als Snack herhalten, sofern sie nicht ausschließlich statt frischem Obst gegeben werden. Dasselbe gilt übrigens für Trockenfrüchte.

Ein Tipp: Nach und nach werden im Handel auch Quetschis mit mehr oder weniger großem Gemüseanteil angeboten. Mit manchen Produkten erreicht man damit sogar nur die Hälfte an Zucker (also z.B. einen statt zwei Teelöffeln). Gerade für die ersten Erfahrungen von Kindern mit derartigen Produkten ist dies günstig. Denn bevor sich die Kleinen an den süßen Geschmack gewöhnen, können so auch andere bzw. mehr Gemüsesorten untergebracht werden.

Natürliche Lebensmittel als ideale Begleiter für unterwegs

Die einfachsten und kostengünstigsten Snacks sind die gesündesten. Das sind insbesondere frisches Obst und Gemüse, vollwertige Getreideprodukte wie Brot und Gebäck (Brötchen) und ungesüßte Milchprodukte wie Joghurts. Gerade im Kühlregal und vor allem bei jenen Produkten mit kinderfreundlichem Verpackungsdesign versteckt sich meist besonders viel Zucker. Besser ist es also zu herkömmlichem Naturjoghurt statt zu Kinderjoghurt zu greifen. Für Kinder ab 4 Jahren können auch naturbelassene Nüsse wie Cashew- oder Walnuss-Kerne wertvolle Bestandteile einer Zwischenmahlzeit sein.

Ideen für eine gesunde Jause:

  • Käsewürfel mit saisonalem Obst
  • Gemüsesticks mit Dip auf Topfen-/ Quark-Basis
  • Joghurt mit einer Hand voll Obst, z.B. Mango, und etwas Milch zu einem Shake gemixt
  • Haferflocken mit Milch oder Joghurt und Obst
  • Vollkornknäckebrot, Vollkornbrot oder Getreide- Maiswaffeln (natur) mit Obst und einem Glas Milch

Ein Tipp: in der Vollwert-Bäckerei gibt’s sämtliches Gebäck (Brötchen) in der Vollkorn-Variante. Somit gibt es hier eine viel größere Auswahl als im herkömmlichen Supermarkt. Außerdem kannst du dein Kind bedenkenlos selbst auswählen lassen.

 

6 einfache Snack-Ideen für die gesunde Jause findest du hier.

 

Ideen für selbstgemachte Snacks

Wenn es mal etwas Selbstgemachtes zum Mitnehmen sein soll, eignen sich zum Beispiel sonntags übrig-gebliebene Waffeln oder Pfannkuchen vom Frühstück.

Pfannkuchen-Rezept

Für superleckere und gesunde Pfannkuchen, inspiriert durch Jamie Oliver, brauchst du 3 Eier, 120 Gramm Mehl (z.B. 2 Drittel Dinkelvollkornmehl und 1 Drittel glattes Dinkelmehl), 1 gehäuften Teelöffel Backpulver, 140 Milliliter Milch und 1 Prise Salz. Die Eier werden getrennt, das Eiklar steif geschlagen, die restlichen Zutaten zu einem Teig verrührt. Ein wenig gemahlene Vanille peppt das Ganze zusätzlich auf. Danach wird der Eischnee untergehoben. Fertig ist der Pfannkuchen-Teig. Es sollten sich ca. 12 Stück Pfannkuchen ausgehen. In einer guten, beschichteten Pfanne braucht es zum Herausbacken nicht einmal Öl. Beim Frühstück schmecken sie am besten mit Naturjoghurt, frischen Früchten und geriebenen Nüssen. Wenn es süß sein soll, zum Beispiel mit Kokosblütensirup toppen.

 

Hier findest du ein einfaches Rezept für ungesüßte Superkräfte-Bussis.

 

Hier findest du ein leckeres Rezept für Energiekugeln.

Energiekugeln

 

Fazit:

  • Gesüßte Snackprodukte, jene mit Fruchtzucker eingeschlossen, sollten nicht mehrmals täglich, sondern nur hin und wieder angeboten werden. Zu viel Fruchtzucker schädigt auf Dauer unsere allgemeine sowie unsere Zahn-Gesundheit.
  • Frisches Obst und Gemüse, Vollkorn-Brot und Gebäck sowie ungesüßte Milchprodukte sind nicht nur die einfachsten und kostengünstigsten sondern auch die gesündesten Alternativen für eine Jause.
  • Bei Produkten mit kinderfreundlichem Verpackungsdesign – egal ob im Kühlregal, bei Frühstückscerealien oder bei Getränken – ist immer Vorsicht geboten, was den Zuckergehalt betrifft.
  • Für einen bevorstehenden Sonntagsausflug kann schon beim Frühstück vorausgedacht werden. Selbst gemachte Pancakes schmecken auch kalt noch sehr gut. Besonders mit frischem Obst der Saison.