Das altersgerechte Einbeziehen von Kindern in den Küchenalltag – vom Einkaufen bis zum Kochen – bietet nicht nur die Möglichkeit, alltägliche Erledigungen zumindest ab und zu zur Familienaktivität zu machen. Es ist außerdem jedes Mal aufs Neue eine wunderbare Gelegenheit, um Kinder spielerisch an natürliche Lebensmittel und eine gesunde Ernährung heranzuführen.

Wenn schon der Anblick eines aufgeschnittenen Rotkohls eine Augenweide ist, wie faszinierend ist es erst, wenn wir mit dem Sud von gekochtem Rotkraut (oder „Blaukraut“) wunderschöne blaue Eier färben können. 

Neben Rotkraut haben wir außerdem Kurkuma verwendet, um gelbe Eier zu färben. Getrocknete Heidelbeeren haben unsere Eier in dunkel-violette Ostereier verzaubert. Das schönste Ergebnis ergibt meiner Meinung nach das Färben mit Rotkraut, gefolgt von den mit Kurkuma gefärbten gelben Eiern. Die Heidelbeeren (ich habe übrigens auch getrocknete Aronia-Beeren probiert) färben nicht so deckend und der Farbton überzeugt mich nicht zu hundert Prozent. Aber faszinierend ist das Färben mit natürlichen Lebensmitteln – ob Gemüse, Obst oder Gewürze – allemal. 

Die Ergebnisse und Anleitungen kannst du dir unterhalb ansehen.

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Ganz unten findest du noch 10 interessante Fakten zum Hühnerei in Ernährung und Küche.

 

Und hier die Schritt für Schritt-Anleitung für natürlich gefärbte Ostereier:

Eier hart kochen:

Weil ich ja ein großer Fan vom Vorbereiten bin – besonders beim Kochen mit Kindern – würde ich dir empfehlen, die Eier bereits am Vortag bzw. einige Stunden vor dem Färben hart zu kochen. Für das Färben müssen sie bei meinen Anleitungen sowieso ausgekühlt sein. Zum Kochen lege die Eier vorsichtig in einen Topf mit kaltem Wasser und koche dieses auf. Sobald das Wasser brodelt, kannst du die Herdplatte abdrehen. Von jetzt an lässt du die Eier 10 Minuten im Wasser. Anschließend nimmst du sie mit einem Löffel heraus und lässt sie – zum Beispiel in einer Auflaufform mit etwas Küchenpapier – auskühlen. Wichtig: die Eier sollen zum Färben nicht mit kaltem Wasser abgeschreckt werden, da dadurch in der Schale feine Risse entstehen können. Das schränkt die Haltbarkeit der Ostereier ein und beeinträchtig das Farbergebnis.

 

Übrigens: das Schälen hartgekochter Eier ist eine wunderbare Kleinkind-Beschäftigung, um dir ein paar ruhige Minuten zum Kochen freizuschaufeln. Mehr dazu und weitere Ideen findest du hier.

Farbe vorbereiten:

Auch der Sud muss vor dem Färben ausgekühlt sein. Ihr könnt somit auch die „Farbe“ bereits am Vortag vorbereiten.

Und so geht’s…

Ostereier mit Rotkraut (Rotkohl/ Blaukraut) blau färben:

  1. ½ Kopf Rotkraut schneiden. Wenn du das Rotkraut nachher weiterverwenden möchtest, schneide es am besten gleich in die gewünschte Größe. Ansonsten kannst du es auch ganz grob schneiden.
  2. 1,5 Liter Wasser und 100 ml Essig mit dem Rotkraut aufkochen und zugedeckt 30 Minuten köcheln.
  3. Rotkraut mit einem Schaumlöffel herausnehmen oder durch ein Sieb abseihen. (Ich habe das Rotkraut tatsächlich erst am nächsten Tag aus dem ausgekühlten Sud herausgenommen)
  4. Sud abkühlen lassen.
  5. Ausgekühlte Eier zwei, drei Stunden oder bis zu ca. acht Stunden in das gefärbte Wasser einlegen*.
  6. Mit einem Esslöffel herausnehmen und auf etwas Küchenpapier trocknen lassen.

Eier mit Kurkuma gelb färben:

  1. 1 Liter Wasser mit 2 Esslöffel Essig und 2 bis 3 Esslöffel Kurkuma zum Kochen bringen.
  2. 10 Minuten zugedeckt köcheln lassen.
  3. Abkühlen lassen.
  4. Eier zum Färben mindestens zwei bis drei Stunden in den Sud einlegen*.
  5. Mit einem Esslöffel herausnehmen und auf etwas Küchenpapier trocknen lassen.

Wichtig: Kurkuma färbt wirklich gut – und zwar auch alles, was du gerne nicht gelb gefärbt hättest. Ob Kleidung, Spüle, Arbeitsplatte oder Hände – beim Hantieren mit dem Kurkuma-Wasser ist Vorsicht angesagt. Wenn du mit Schürze und Löffel arbeitest, Flecken von der Arbeitsplatte schnell entfernst und das Waschbecken gegebenenfalls sofort ausspülst, steht dem Färben aber nichts im Weg. 

Dunkel-violette Ostereier mit getrockneten Heidelbeeren:

  1. 6 EL getrocknete Heidelbeeren 30 Minuten in 1 Liter kaltem Wasser einweichen.
  2. Danach aufkochen und eine halbe Stunde zugedeckt köcheln lassen.
  3. Abkühlen lassen.
  4. Durch ein Sieb abseihen oder die Beeren mit einem Schaumlöffel herausfischen.
  5. Eier zum Färben mindestens zwei bis drei Stunden in den Sud einlegen*.
  6. Mit einem Esslöffel herausnehmen und auf etwas Küchenpapier trocknen lassen.

*Tipp: Mit der angegebenen Wasser-Menge verwendest du am besten kleine Töpfe zum Färben, damit die Eier zur Gänze bedeckt sind. Wenn ihr eine größere Menge Eier färben wollt, könnt ihr den Sud auch über Nacht kühlstellen und am nächsten Tag mit dem Färben fortsetzen.

Für eine bessere Haltbarkeit kannst du die gefärbten Eier sobald sie getrocknet sind mit Pflanzenöl einreiben – das verschließt die Poren und versiegelt die Eier sozusagen. Außerdem verleiht das Öl den Eiern einen schönen Glanz.

10 Fakten zum Hühnerei

Weil du dich vielleicht gerade rund um Ostern fragst, wie gesund Eier nun eigentlich sind und welche Menge empfohlen wird, habe ich hier die wichtigsten Daten und Fakten rund um das Hühnerei für dich zusammengefasst:

1. Das Hühnerei hat bei einer relativ geringen Energiedichte von 100 kcal eine besonders hohe biologische Wertigkeit. Das bedeutet, dass 100g Hühnereiweiß in 100g körpereigenes Eiweiß umgewandelt werden können.

2. Besonders in der vegetarischen Ernährung ist das Hühnerei neben Hülsenfrüchten eine wichtige Eiweiß- und Eisenquelle.

3. Für gesunde Menschen gelten bis zu 5 Eier pro Woche als unbedenklich. Für Kinder werden maximal 1-2 Eier wöchentlich empfohlen.

4. Die empfohlene Menge inkludiert grundsätzlich auch jene Eier, die in verarbeiteten Produkten wie Süß- und Backwaren, Saucen und Nudeln enthalten sind. Bei diesen Produkten weiß man oft auch nicht, welche Qualität die verwendeten Eier aufweisen.

5. Wer auf glückliche Hühner Wert legt und bei der Qualität auf Nummer sicher gehen möchte, greift am besten zu Bio-Eiern. Diese erkennt man neben dem entsprechenden Siegel auf der Verpackung an der gestempelten Kennzeichnung, beginnend mit der Ziffer „Null“. Zweite Wahl wären Eier, die mit der Ziffer „Eins“ gekennzeichnet sind. Damit erhält man Eier von Hühnern in Freilandhaltung (Kennzeichnung mit der Ziffer „Zwei“). Hühner in Bodenhaltung verbringen keine Minute ihres Lebens unter freiem Himmel. Die Haltungsbedingungen sind sehr unterschiedlich.

6. Ist der Rand des Eigelbs bei hartgekochten Eiern blau-grün verfärbt bedeutet das lediglich, dass das Ei zu lange gekocht wurde. Die Verfärbung ist allerdings kein Hinweis darauf, dass das Ei nicht genießbar ist. 

7. Eier immer im Kühlschrank aufbewahren und vor allem für Schwangere und Kinder 10 Minuten bei mindestens 70 Grad gut durcherhitzen (hart kochen). Ansonsten für Speisen mit rohen Eiern unbedingt nur frische Eier verwenden.

8. Salmonellen befinden sich gegebenenfalls vor allem auf der Schale des Hühnereis. Deshalb bei der Verarbeitung unbedingt auf die Küchenhygiene achten.

9. Rohe und hartgekochte Eier halten sich im Kühlschrank rund 4 Wochen ab Legedatum. Speisen, die rohe Eier enthalten innerhalb von 24 Stunden verzehren.

10. Aufgeschlagene rohe Eier können im Tiefkühlschrank bei minus 18 Grad Celsius ca. ein halbes Jahr aufbewahrt werden.

Quellen: Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Richtig essen von Anfang an, Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung