Gerade in der Vorweihnachtszeit wird die To Do-Liste gefühlt täglich länger. Während wir den Wunsch haben, dass die stillste Zeit im Jahr ihrem Ruf tatsächlich gerecht wird, werden wir in den sozialen Medien laufend mit neuen Ideen für eine schöne Advent- und Weihnachtszeit konfrontiert. Vom schönsten Lebkuchenhaus bis hin zum selbst befüllten Adventkalender – die Möglichkeiten, eine schöne Vorweihnachtszeit zu gestalten scheinen unendlich. Und doch wünschen wir uns doch eigentlich nur eines: eine entspannte Zeit miteinander.
Damit dies spätestens in den Weihnachtsferien gelingt, lohnt es sich, rechtzeitig mit der Planung zu beginnen. Denn meine Erfahrung zeigt, dass ein wenig Planung gerade beim Einkaufen, Kochen und Saubermachen viel Zeitersparnis bringt.
Hier habe ich 5 „Planungsfehler“ rund ums Kochen zusammengefasst, die dem entspannten Miteinander zu Weihnachten im Weg stehen können (und die mir allesamt natürlich auch schon passiert sind). Tipps, wie du diese Fehler am besten vermeidest, findest du unterhalb natürlich ebenso.
Ich freue mich, wenn du auch deine Tipps und Erfahrungen für eine entspannte Weihnachtszeit teilst.
Fehler Nummer 1: Du erledigst den Großeinkauf mit sämtlichen Vorräten für die Weihnachtsfeiertage am Tag vor Weihnachten.
Ein großer Zeit- und Stressfaktor vor den Feiertagen ist der Großeinkauf kurz vor Weihnachten. Nachdem die Supermärkte einige Tage am Stück geschlossen haben (und wir sowieso nach Weihnachten lieber gemütlich zu Hause bleiben), müssen wir für mehrere Tage – Festessen inklusive – vorsorgen. Das Problem: all jene, die den Großteil ihrer Vorräte am 22. oder 23. Dezember aufstocken sind mit ihrem Vorhaben nicht alleine. In anderen Worten: die Schlangen an jeder Kassa reichen für gewöhnlich bis ans andere Ende des Supermarktes. Ich muss gestehen: es gibt Orte, an denen ich mich lieber aufhalte, als in einem überfüllten Supermarkt. Besonders am Tag vor Weihnachten.
Tipp 1: Beginne frühzeitig mit der Einkaufsplanung.
Um dem hektischen Last-Minute-Großeinkauf vor Weihnachten vorzubeugen, lege bereits Anfang Dezember eine Einkaufsliste für die Weihnachtsferien an. Darauf notierst du als erstes, welche Zutaten für das Weihnachtessen benötigt werden. (Siehe dazu auch Tipp Nummer 3.) Anschließend kannst du gleich überlegen, ob und wann etwas davon vorbestellt werden muss. Das betrifft vor allem Fleisch, wie zum Beispiel Truthahn oder Weihnachtsgans, und Fisch wie dem traditionellen Karpfen.
Trockenen und konservierten Vorräten schenkst du als nächstes deine Aufmerksamkeit, denn diese – und das ist das eigentlich Wichtige hier – können bereits Wochen vor dem Fest eingekauft werden. Ob Preiselbeermarmelade für das Fest, Gewürze, Snacks oder Getränke: alles, lange haltbar ist, ist nichts für den letzten Einkauf vor Weihnachten.
Auch Vorräte des täglichen Bedarfes wie Getreideflocken für das Frühstück, Mehl zum gemeinsamen Backen, Basics wie Nudeln und Reis oder Tomatenkonserven für das schnelle Lieblingsgericht können bereits frühzeitig aufgefüllt und in mehrfacher Menge schon mehrere Wochen vor den Weihnachtsferien eingekauft werden.
Und: ob Räucherlachs oder Rosenkohlsprossen – überlege, welche Zutaten du vorab einkaufen und im Gefrierschrank einlagern kannst. Das verkürzt deine Einkaufsliste für den letzten Einkauf vor dem Fest zusätzlich. Außerdem hast du mit dem ein oder anderen Tiefkühlprodukt (wie eben den Kohlsprossen) gleich weniger Aufwand beim Zubereiten des Festmahls.
Fehler Nummer 2: Du hebst dir den gesamten Kochaufwand bis zum Schluss auf.
Ein weiteres Thema ist die Zubereitung des Weihnachtsmenüs. Natürlich wollen wir es uns zu Weihnachten ganz besonders gut gehen lassen. Wenn dann allerdings von den Canapés bis zur Nachspeise sämtliche Arbeitsschritte erst ab dem 23. Dezember anfallen, ist Stress vorprogrammiert. Denn ganz nebenbei geht der ganz normale Familienalltag schließlich trotz Weihnachten weiter und sofern die Kinder nicht bereits am Tag vor dem Fest zu den Großeltern übersiedeln, bleibt für das Kochen auch jetzt nicht ewig Zeit.
Außerdem ist es doch eine schönere Vorstellung, am Tag vor Weihnachten noch eine entspannte Unternehmung gemeinsam auf dem Programm zu haben, als neben gelangweilten Kindern stundenlang in der Küche zu verbringen. Dass die gemeinsame Aktivität auch in der Küche stattfinden kann, stimmt natürlich. Aber auch wenn das ein oder andere gemeinsam zubereitet wird, ist es viel Wert, wenn ein Teil der Arbeit bereits erledigt ist.
Tipp 2: Überlege, was du einige Tage vorab vorbereiten oder bereits mehrere Wochen vor Weihnachten vorkochen und einfrieren kannst.
Das beliebte Apfelrotkraut als Beilage, die Füllung für den Truthahn, die Suppe oder Lachsterrine zur Vorspeise… – so ein Weihnachtsmenü bietet viele Möglichkeiten, um Teile davon bis zu Wochen vor dem Fest vorzubereiten und bis dahin im Tiefkühlschrank zu lagern. Nütze also freie Zeiten zwischendurch um das ein oder andere vorzukochen. Das spart Unmengen an Stress, wenn wir eigentlich entspannt sein und die Zeit mit der Familie genießen möchten.
Wenn keine Gefriermöglichkeit zur Verfügung steht, können vegetarische Speisen ohne Weiteres zwei bis drei Tage im Kühlschrank warten. Alternativ können am Vortag zumindest Dinge wie das Waschen, Schälen und Zerkleinern von Gemüse erledigt werden.
Fehler Nummer 3: Du machst alles alleine.
Ob du nun deine Gäste einfach gerne bewirtest oder du dich nicht traust, um Hilfe zu bitten: besonders zu Weihnachten freut sich jeder, wenn er (oder sie) etwas zum gemeinsamen Festessen beitragen kann. Vielleicht denkst du dir auch: „Das geht schon, das schaff ich schon.“ Ähm, ja, grundsätzlich schon. Die Frage ist nur, ob es gehen MUSS 😉
Tipp 3: Besprich dich mit eingeladenen Verwandten (oder deinem Partner) und delegiere!
Der Vorteil, wenn ihr mit Verwandten feiert ist, dass du die ein oder andere Beilage oder einen ganzen Gang wie Vor- oder Nachspeise an jemand anderen delegieren kannst. Besprecht euch also bereits einige Wochen vor dem Fest und teilt die Arbeit untereinander auf.
Wenn ihr alleine feiert ist der nächste Punkt besonders wichtig für dich. Allerdings: auch innerhalb der eigenen Familie kann das Kochen in „Arbeitspakete“ aufgeteilt und gemeinsam erledigt werden. Wenn einer das Gemüse vorbereitet, geht dem anderen das Kochen leichter von der Hand. Wenn einer für das Fleisch zuständig ist und der andere für die Beilagen, ebenso.
Fehler Nummer 4: Das aufwändige Weihnachtsmenü erfordert zu viel Aufmerksamkeit.
Besonders, wenn nur im kleinen Kreis bzw. alleine als Familie gefeiert wird ist dieser Punkt Gold wert. Denn gerade dann bleibt wenig Spielraum, um kurz vor der Bescherung oder zwischendurch sehr viel Zeit in der Küche zu verbringen. Lieber genießt man doch die vorfreudigen Minuten, bevor das Glöckchen läutet, und die gemeinsame Zeit vor dem Christbaum.
Tipp 4: Halte den Aufwand so gering wie möglich. Lass eine schöne Idee im Zweifelsfall links liegen.
In vielen Familien in Österreich und Deutschland sind dazu passend auch einfache Gerichte wie Würstel mit Sauerkraut und Kartoffelsalat Tradition. Jedoch kann auch ein einfaches und dennoch besonderes Gericht wie Fischfilets auf Kartoffel-Gemüse-Bett aus dem Backrohr eine feine Alternative sein. Hier kann alles wunderbar vorbereitet werden und man muss nur noch daran denken, das Essen rechtzeitig in den Ofen zu schieben.
Generell gilt: wer die eigenen Aufgaben am Heiligen Abend und davor auf ein Minimum reduziert, wird es sicher nicht bereuen. Auch wenn die Umsetzung aller Ideen für das Weihnachtsessen noch so verlockend ist: im Zweifelsfall reicht eine Gemüsebeilage statt mehreren und auch für Vorspeise oder Canapés lässt sich mit minimalem Aufwand etwas Besonderes zaubern. Das kann eine einfache Lachs-Frischkäsecreme auf Crackern oder Pumpernickel sein, ein schnelles Gemüsecremesüppchen oder ein winterlicher Salat mit Feigen oder Birnen, Walnüssen, Camembert und Honig-Marinade. Bei letzterem können die Zutaten einzeln angerichtet auch kleine Kinder begeistern.
Fehler Nummer 5: Du hast keinen Wochenplan für die Tage nach dem Weihnachtsfest.
Nach dem Essen ist vor dem Essen. Gerade die Weihnachtsferien sind ein guter Zeitpunkt, um mit der Wochenplanung zu beginnen, wenn man dies nicht sowieso schon regelmäßig tut. Denn zwischen den Feiertagen wird meist mehr zu Hause gekocht, als im Alltag vielleicht sowieso schon. Zugleich steht vor allem eines auf dem Programm: viel Zeit mit der Familie. Das ist auf der einen Seite eine wunderbare Gelegenheit, um in der Küche viel gemeinsam zu machen. (Tipps dazu findest du hier.) Auf der anderen Seite wollen die neuen Gesellschaftsspiele ausprobiert werden, während der Neuschnee nach draußen lockt oder Treffen mit Familie und Freunden anstehen. Es ist somit sicher hilfreich, wenn das Kochen nicht täglich allzu viel Zeit in Anspruch nimmt oder die Küche auch einmal unberührt bleibt.
Tipp 5: Erstelle schon Anfang Dezember eine Liste mit Rezeptideen für die Weihnachtsferien.
Wenn du rechtzeitig überlegst, welche Gerichte in den Weihnachtsferien auf dem Speiseplan stehen sollen, kannst du erstens auch hierfür bereits frühzeitig einen Großteil der Zutaten vorab besorgen. (Siehe dazu auch Tipp 1.) Zweitens kannst du dir alle Vorteile zu Nutze machen, die ein Wochenplan generell mit sich bringt (mehr dazu hier).
Es muss jedoch nicht gleich ein fixer Wochenplan sein. Schon eine grobe Ideensammlung für einfache Lieblingsgerichte hilft dir dabei, vorauszuplanen und auch gleich zu überlegen, welche Gerichte sich gut aus deinen Vorräten zaubern lassen und welche Gerichte sich gut eignen, um gleich für den nächsten oder übernächsten Tag eine zweite Mahlzeit zu haben.