Ein gut sortierter Tiefkühlvorrat spart beim Kochen viel Zeit. Besonders wenn es im Alltag schnell gehen muss ist ein Tiefkühlschrank ein wichtiges Hilfsmittel. Sowohl vorbereitete Lebensmittel als auch vorgekochte Speisen lassen sich durch Einfrieren wunderbar haltbar machen und verkürzen die Zubereitungszeit.

Und: Einfrieren ist für die Qualität und Frische von Lebensmitteln generell besser, als diese mehrere Tage im Kühlschrank aufzubewahren. Das gilt für bereits zubereitete Speisen ebenso wie für frische Lebensmittel.

Weil es in punkto Hygiene und Haltbarkeit beim Tiefkühlen jedoch Einiges zu beachten gibt, habe ich hier die wesentlichen Tipps und Infos zusammengefasst.

 

1. Welche Lebensmittel sich zum Tiefkühlen eignen

Zum Einfrieren eignen sich generell Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Brot, Kuchen und gekochte Speisen. Es sollten in jedem Fall nur frische Nahrungsmittel in bester Qualität eingefroren werden. Außerdem müssen einige Lebensmittel vor dem Einfrieren zerkleinert und eventuell auch blanchiert werden (siehe Punkt 2 zur Vorbereitung).

Auch Kräuter, zum Beispiel Schnittlauch und Petersilie, lassen sich wunderbar einfrieren. Wie alle Lebensmittel am besten zerkleinert mit möglichst wenig Sauerstoff verpackt. Ein verschließbarer Eiswürfelbehälter eignet sich hierfür wunderbar. Die Kräuter können darin für noch mehr Frische auch mit Wasser bedeckt werden. Sie sollten innerhalb von 3 Monaten aufgebraucht werden.

Für den Tiefkühlschrank ungeeignet sind Eier, Salate, Radieschen, Rettich, rohe Kartoffeln und Zwiebeln, Gurken, Tomaten, Wassermelonen, große Weintrauben, ganze rohe Äpfel und Birnen sowie Baiser (Meringue) und Makronen (Dauerbackwaren mit Grundmasse aus Zucker, Eiklar und zerkleinerten Nüssen). Einige der genannten Lebensmittel verfügen über einen großen Wasseranteil. Deshalb werden sie beim Auftauen matschig.

Nicht zum Einfrieren geeignet sind auch Milchprodukte wie Joghurt, Sauermilch, Sauerrahm (Saure Sahne) und Crème fraiche. Sie können ausflocken und grießig werden.

 

2. Die Vorbereitung vor dem Einfrieren

Die richtige Vorbereitung ist das A&O für den sicheren Einsatz des Tiefkühlschankes. Da die rasche Verarbeitung von Lebensmitteln nach dem Auftauen die (schnelle) Vermehrung von Mikroorganismen verhindert, ist die gebrauchsfertige Verpackung besonders wichtig. Das bedeutet konkret:

  • Obst und Gemüse so vorbereiten, dass es sofort verwendbar ist: putzen bzw. waschen, gegebenenfalls schälen und zerkleinern

 

  • Gemüse (z.B. Karotten oder Brokkoli) vor dem Einfrieren blanchieren: 1-4 Minuten in kochendes Wasser tauchen, danach schnell mit eiskaltem Wasser abschrecken; Ausnahme: Spargel wird nicht blanchiert.

 

  • Fleisch zerkleinert (je nach Bedarf nach dem Auftauen); rohes Faschiertes (frisch faschiert!!) am besten in einem Gefrierbeutel glatt gestrichen, damit das Auftauen nachher schnell geht

Das Einfrieren von Lebensmitteln und selbstgekochten Speisen sollte so schnell wie möglich nach dem Einkauf bzw. nach der Zubereitung erfolgen, um einen Qualitätsverlust zu vermeiden.

3. Geeignete Behälter und der beste Platz im Tiefkühlschrank

Als erstes ist es wichtig, gekochte Speisen schnell auf Zimmertemperatur abkühlen zu lassen. Danach werden sie in sauberen Behältern luftdicht verschlossen und eingefroren.

Grundsätzlich sollte das Gefriergut in kleinen Portionen verpackt werden, um ein schnelles Durchfrieren zu ermöglichen.

Als Behälter eignen sich sowohl Gefrierbeutel als auch Aufbewahrungsdosen aus Plastik mit entsprechender Kennzeichnung für den Gefrierschrank. Rohe Teige können zum Beispiel gut in Frischhaltefolie eingewickelt eingefroren werden. Brot und Kuchen in Alufolie (glatt gestrichen). Auch Vakuumieren ist eine gute Möglichkeit um Lebensmittel für das Einfrieren zu verpacken. Weil sich das Gefriergut noch ausdehnt sollte beim Einfrieren in Plastikdosen zum Deckel hin noch ca. 1 cm Platz gelassen werden. 

Plastiktaschen, -sackerl oder -beutel, die nicht als Gefrierbeutel verkauft wurden, eigenen sich nicht zum Einfrieren. Dasselbe gilt für sämtliche Verpackungen, in denen Lebensmittel wie Fleisch oder Brot gekauft wurden und auch für Joghurtbecher und dergleichen.

Beim Verstauen im Tiefkühlschrank muss darauf geachtet werden, dass das frische Gefriergut nicht mit bereits gefrorenen Behältnissen in Berührung kommt. Das schützt bereits Gefrorenes vor dem Antauen und ermöglicht ein gleichmäßiges Gefrieren der neuen Speise.

Als Tipp kannst du im Gefrierschrank für Neues, Ungefrorenes immer ein wenig Platz freihalten. Im gefrorenen Zustand kannst du dieses dann an einen anderen Platz „übersiedeln“.

 

4. Haltbarkeitsdauer bei -18°C Lagertemperatur

Die Lagerungsdauer im Tiefkühlschrank liegt ganz grob zwischen einem Monat und einem Jahr. Die folgende Tabelle zeigt die Haltbarkeitsdauer unterschiedlicher Lebensmittel und Speisen.

Lebensmittel

Haltbarkeit

Selbstgekochtes

1-3 Monate

Backwaren

1-3 Monate

Wurst

1-6 Monate

Milchprodukte*

2-6 Monate

Fleisch/ Fisch

3-12 Monate (je fetter desto kürzer)

Rohes Faschiertes

max. 3 Monate

Kräuter

3-4 Monate

Gemüse

3-12 Monate (blanchiert länger, max. 1 Jahr)

Obst

9-12 Monate

*Siehe Punkt 1 für Milchprodukte, die sich nicht für das Tiefkühlen eignen.

 

5. Tipps für sicheres Auftauen

  1. Lebensmittel innerhalb von 24 Stunden nach dem Auftauen verarbeiten
  2. rohe tiefgefrorene Lebensmittel wie Fleisch und Fisch langsam und schonend im Kühlschrank auftauen lassen (z.B. schon am Abend vorher) anstatt bei Zimmertemperatur und vor der Verarbeitung unter fließendem Wasser abspülen und trocken tupfen
  3. Lebensmittel zum Auftauen in eine Schale legen, die die Auftausäfte auffängt (Andere Speisen im Kühlschrank sowie die Arbeitsfläche sollten mit den Auftausäften nicht in Berührung kommen.)
  4. Gemüse im tiefgefrorenen Zustand direkt zubereiten. Obst aufgrund der Konsistenz am besten bei Zimmertemperatur oder in der Mikrowelle auftauen.
  5. gekochte Speisen ohne vorheriges Auftauen schnell erhitzen (Langsames Auftauen sorgt für eine schnelle Vermehrung von Keimen.)
  6. gefrorenes Gebäck kann im Backrohr aufgebacken werden. Brot kann auch in Scheiben eingefroren und diese im Toaster aufgetaut werden.
  7. Ein zweites Mal einfrieren? Rohe Lebensmittel, die bereits eingefroren und einmal komplett aufgetaut wurden, dürfen kein zweites Mal roh eingefroren werden. Aufgetaute Lebensmittel können hingegen in gekochtem Zustand wieder eingefroren werden. Jeder Auftauvorgang bringt allerdings einen Qualitätsverlust mit sich. Dieser äußert sich in Geschmack und Konsistenz und kann das Lebensmittel aufgrund des Wasserverlustes trockener machen.

 

Zum Schluss: ein Grund zum Entsorgen?

Eiskristalle: weisen darauf hin, dass das Gefriergut zum Zeitpunkt des Verstauens im Tiefkühlschrank zu warm war, die Kühlkette unterbrochen oder das Gefriergut zu warm gelagert wurde. Dasselbe gilt übrigens für Kleinteiliges, das in größeren Klumpen aneinanderhaftet (z.B. bei Erbsen). Einmal geschmolzenes Speiseeis bzw. Eispackungen, auf denen sich Eiskristalle gebildet haben sollten jedenfalls entsorgt werden.

Gefrierbrand: entsteht durch undichte Verpackungen, eine Unterbrechung der Kühlkette oder wenn das Gefriergut mit zu viel Sauerstoff eingefroren wurde. Gefrierbrand zeigt sich vor allem an den Rändern von Fleisch oder Torten durch ausgetrocknete, weiß-gräuliche Stellen. Die betroffenen Lebensmittel zeigen leichte bis große geschmackliche Einbußen.

 

Beschriften nicht vergessen!

Das Wichtigste für einen sinnvollen Einsatz deines Tiefkühlschrankes ist, dass du den Überblick über deine tiefgekühlten Vorräte behältst. Eine Beschriftung aller Gefriergüter mit Inhalt, Menge und Abfülldatum ist damit Pflicht. Denn ich garantiere dir, dass du nach einigen Wochen nicht mehr sicher bist, ob du eine Suppe, ein Sugo oder einen Eintopf vor dir hast. Ich spreche aus Erfahrung 😉

Quellen: Bundeszentrum für Ernährung, Lebensmittelaufsicht Oberösterreich, Zentrum der Gesundheit, Konsument.at